Tiefere Löhne, tiefere Renten, mehr unbezahlte Arbeit. Das muss sich endlich ändern!

Grafik: Wie viele Frauen und wie viele Männer verdienen weniger als 4000 Franken?
Grafik: Wo entsteht die Rentenlücke der Frauen?
Grafik: Pflege, Betreuung, Haushalt - wer macht wie viel unbezahlte Arbeit?

Zu tiefe Löhne

Frauen verdienen fast ein Fünftel weniger als Männer. Über die Hälfte der erwerbstätigen Frauen verdient nicht einmal 4000 Franken pro Monat, bei den Männern sind es bloss 16 Prozent. Auch wenn ein Teil dieser Unterschiede durch Faktoren wie Berufswahl, Ausbildungsdauer oder Erwerbspensum erklärt werden kann, gilt: Die Arbeit von Frauen ist gegenüber derjenigen von Männern massiv unterbewertet. Nach einer dreijährigen Lehre verdienen Einsteigerinnen in Frauenberufe wie Coiffeuse oder Kleinkinderbetreuerin zwischen 3’900 und 4’500 Franken, junge Dachdecker oder Maurer verdienen dank GAV 1000 Franken mehr.

Dramatische Rentensituation

Die Arbeit der Frauen, die sich als zentral für das Funktionieren der Gesellschaft während der Krise erwiesen hat, ist nicht nur schlecht entlöhnt, sie führt auch zu unwürdigen Altersrenten – im Schnitt einen Drittel tiefer. Nur die AHV berücksichtigt nicht bezahlte Pflege- und Sorgearbeit bei der Rentenberechnung. Eine Erhöhung der AHV-Renten ist darum die wirksamste Art, die Frauenrenten zu verbessern und die Rentenlücke zu schliessen. Der SGB geht mit der Initiative für eine 13. AHV-Rente in die Offensive. In der 2. Säule erhält immer noch Drittel der Frauen keine Rente. Und bei den Frauen, die eine PK-Rente erhalten, ist sie im Mittel nur halb so hoch wie bei den Männern. Der SGB hat mit den Sozialpartnern im Auftrag des Bundesrates eine BVG-Reform erarbeitet, mit der die Frauenrenten spürbar und rasch verbessert werden – sie muss rasch umgesetzt werden.

Fehlende Betreuung

Kinderbetreuung als Service public ist ein Fundament für die Gleichstellung. Die ungleichen Löhne und Renten begründen sich nicht nur durch diskriminierende und sogenannt erklärbare (aber deswegen noch lange nicht gerechtfertigte) Faktoren. Die Betreuung ist ein zentrales Fundament, um die Gleichstellung voran zu bringen: Kitas und schulische Tagesstrukturen sind zu teuer, und das Angebot kann die Nachfrage nicht decken. Dass es anders ginge, zeigt das europäische Ausland.

In der violetten Woche vor dem 14. Juni haben die SGB-Gewerkschaften die Missstände mit vielfältigen Aktionen angeprangert. Sie werden dranbleiben und für faire Frauenlöhne, höhere Altersrenten und die solidarische Organisation und Finanzierung der Betreuungsarbeit als Service Public kämpfen.

Informiert bleiben

Beitrag teilen per ... | Partager par ...

Share on facebook
Facebook
Share on twitter
Twitter
Share on whatsapp
WhatsApp
Share on email
e-mail

Archiv 2019:

Dies ist die Webseite der Gewerkschaften für den Frauen*streik am 14. Juni.
Handgemacht mit ♥ vom Online-Team des SGB.

Ce site est celui des syndicats pour la Grève des femmes* du 14 juin 2019.
Cousu main et fait avec beaucoup de ♥ par l’équipe web de l’USS.